Waldbaden -
Was ist das?
Zum Waldbaden brauchen wir weder einen Waldteich noch ein Handtuch, sondern nur unsere Aufmerksamkeit und unsre Sinne.
Waldbaden, das ist: Achtsames Sein im Wald. Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes. Achtsames und absichtsloses Schlendern. Und doch ist es mehr als ein „einfacher“ Spaziergang. Wir legen keine großen Strecken zurück, in zwei Stunden höchstens zwei Kilometer. Verweilen, beobachten, je nach
Jahreszeit sitzen oder liegen wir unter Bäumen. Kleine Übungen schulen die Aufmerksamkeit oder „stupsen“ dich mit der Nase auf Dinge, die du vorher kaum bemerkt hast.
Waldbaden, das ist:
Wohlfühlen
Aufmerksamkeit
Langsamkeit
Durchatmen
Baden in der Waldluft
Ankommen bei sich
Dasein im Augenblick
Eins werden mit der Natur
Nähe spüren
Waldbaden -
Wie wirkt es?
Die Waldatmosphäre ist heilsam: Das haben zuerst japanische
Wissenschaftler erforscht. In deren Heimat ist Shinrin Yoku - zu deutsch Waldbaden - eine anerkannte Methode, Stress zu bewältigen. Auch in unserer Kultur hat die Verbundenheit mit dem Wald eine lange Tradition. Wir kommen sozusagen aus dem Wald: Unser Immunsystem ist deshalb in der Lage, mit dem Immunsystem des Waldes zu kommunizieren. Studien belegen: Ein Aufenthalt im Wald stärkt unsere Abwehrkräfte, Stress wird abgebaut, der Blutdruck gesenkt und unsere natürlichen Killerzellen vermehrt. Waldbaden ersetzt jedoch keine ärztliche Therapie.
Wald schluckt Lärm, die Luft ist so staubarm wie am Meer. Temperaturen werden
ausgeglichen, das Grün wirkt beruhigend. Vor allem lichte Baumbestände aktivieren den Parasympathikus - so verringern sich die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalien. Das Einatmen der von den Bäumen abgegebenen Phytonzide wirkt aktivierend auf unser Immunsystem. In München, Linz und Rostock werden seit kurzem Waldtherapeuten ausgebildet, die spezielle medizinische
Anwendungen als Heilbehandlungen in der Waldatmosphäre erlernen - weil diese nachgewiesenermaßen die Wirkung von Heilbehandlungen steigert (z.B. bei Erkrankung der Atemwege, des
Bewegungsapparates und der Psyche). WaldBADEN wird im Gegensatz zur WaldTHERAPIE nur präventiv angewandt.
Warum biete ich
Waldbaden an?
Ich bin Alexa Hennings und arbeite als freiberufliche Rundfunk-Journalistin.
Eines meiner letzten Rundfunk-Features brachte mich zum Waldbaden - hier könnt Ihr es nachhören.
Für das Feature sprach ich mit Wissenschaftlern, Ärzten, Förstern und „Waldbadern“. Ein Selbstversuch führte mich in den kleinen Mischwald vor meiner Haustür.
Im Herbst 2018 nahm ich an der Ausbildung zur „Kursleiter/in Waldbaden - Achtsamkeit im Wald“ bei Annette Bernjus teil und bin nun „Zertifizierte Kursleiterin Waldbaden - Achtsamkeit im Wald“. Ich hoffe, ich kann die Idee, durch achtsames Sein im Wald Gutes für sich zu tun, weitergeben und viele dafür begeistern, das Waldbaden in ihr Leben zu integrieren.